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| Diese Tourenbeschreibung bedarf unbedingt einer Story vorweg. Sie ist jedoch unbedingt streng vertraulich zu behandeln. Es beginnt am Vortag. Wir haben Spuren in der Westflanke des Plattkofel gesehen und spontan beschlossen, die Tour in Angriff zu nehmen. Ausgangpunkt ist laut Tourenführer die Talstation des Florian-Sessellifts in der Ansiedlung Saltria der Seiser Alm. Noch am Vorabend gehen wir in Kastelruth Pizza essen und fahren gegen 19:30 Uhr hinauf zur Seiser Alm. Der Plan: direkt am Lift pennen und früh morgens loslaufen. Am Ende des kleinen Ortes Compatsch zu Beginn der Seiser Alm treffen wir auf Schilder, die die Zufahrt ins Almgebiet streng verbieten. Es ist dunkel, wir fahren rein. Bis Saltria sind es ca. 10min Autofahrt. Wir sind uns unsicher und lesen doch nochmal den Tourenführer. Er sagt uns: 'blos nicht reinfahren - strenge Kontrollen - hohe Geldstrafen!' Auf halber Strecke drehen wir wieder um und fahren raus bis Compatsch. Wie soll man sonst zum Lift kommen? Der Führer verweist auf den Pendelbus: er fährt erstmals um kurz vor 9 Uhr - wenn die Lifte öffnen. Logo. Das ist uns viel zu spät. Wir fürchten die Lawinengefahr in der steilen Flanke durch die tageszeitliche Erwärmung. Verdammt. Ok, dann halt nicht. Wir geben auf und wollen Richtung Geisler Gruppe fahren. Doch halt: Berni gibt noch nicht auf. Rein ins Hotel Bellavista, an die Rezeption. Gibt es vielleicht sowas wie ein Taxi früh morgens? Nein, es gibt nur den Bus. Hm. Der Hotelchef kommt vorbei und fragt nach unserem Problem. Wir schildern ihm die Sache. Wann wollt Ihr in Saltria losgehen? Um 7 Uhr. Hm... Ok, ich fahr Euch rein. Wir fragen nicht lang rum und zischen ab, um Nahe Compatsch im Bus zu pennen. Wir sind uns sicher, dass er uns für Hotelgäste gehalten hat. Egal. Ausgmacht ist ausgmacht. Nächster Morgen, 6:45 Uhr. Wir stehen wieder beim Hotel. Glatt kommt der Chef, holt den Kleinbus - und fährt uns nach Saltria. Dort steigen wir um kurz nach 7 aus und sind völlig einsam und alleine. Eine gigantische Stimmung. Das Skigebiet liegt still und einsam da. Keine Menschenseele, kein Motorengeräusch. Über uns liegt der Plattkofel (siehe Foto oben), hinter dem die Sonne aufgeht. Es ist gigantisch. Blauer Himmel, und wir sind weit und breit die einzigen, die so früh den Plattkofel in Angriff nehmen. Wir entscheiden uns für den direkten Aufstieg über die Skipiste. Als wir Nahe dem Sessellift die Ski anschnallen, spricht uns ein Lifterer an. Wo wollt Ihr denn hin? Zum Plattkofel, auf Skitour. Der Lifterer ist dabei, Schlitten auf den Anhänger eines Motorschlittens zu laden. Kurzes Hin und Her. Er bietet schließlich an, uns zur Bergstations des Sessellifts mitzunehmen. 'Wird schon ein Bier dafür rausspringen?!' Logo! Wenige Minuten später heizen wir volles Karracho über die Piste hinauf. Wir können unser Glück nicht glauben. Was für ein geiler Tag?! Wir helfen dem Lifterer noch, die Schlitten abzuladen und drücken ihm einen 5er in die Hand. Er ist begeistert. Wir sind begeistert. Der brutale Wahnsinn. Um 7:30 Uhr stehen wir tatsächlich schon an der Zallinger Hütte. Vor uns der Plattkofel. Es kann losgehen! |